Donnerstag, 01. April 2021, 17:00 Uhr ~6 Minuten Lesezeit
Geraubte Kindheit
Von den verordneten Masken geht vor allem für Kinder und Jugendliche eine höchst gefährliche Symbolwirkung aus. Exklusivabdruck aus „Generation Maske“.
Was macht die Pandemie mit Kindern und Jugendlichen? Der Immunologe und Toxikologe Stefan Hockertz setzt sich mit einem Problem auseinander, das in der Flut von Informationen über Corona zu oft untergeht. Hockertz beschäftigen insbesondere die Folgen der nicht mehr nachvollziehbaren Maßnahmen der Regierung und der einseitigen medialen Berichterstattung, bei der Fakten manipuliert und Gefahren aufgebauscht werden. Um Antworten auf die zentrale Frage zu bekommen, wertet er wissenschaftliche Studien aus, befragt Eltern und Lehrer und analysiert Bilder sowie Texte von Kindern. Die Erkenntnisse des Autors sind erschreckend: Die Maßnahmen der Regierung und die Corona-Berichterstattung zerstören die für Kinder so wichtige Institution der Familie. Kinder werden überfrachtet mit Todeszahlen, Bildern von Särgen und Berichten über Arbeitslosigkeit, die auch ihren Eltern drohen kann. Zudem werden sie — völlig zu Unrecht — als „Superspreader“ stigmatisiert. Exklusivabdruck aus „Generation Maske — Wie unsere Kinder unter den Corona-Maßnahmen leiden und was wir dagegen tun können“.
Und dann kam die Maske, der sogenannte Mund-Nase-Schutz. Am Anfang herrschte noch große Kreativität bei Form, Farbe und Design. Auch trugen viele das Emblem ihres Fußballvereins im Gesicht, einen coolen Spruch, Tierfratzen oder schräge Muster. Es war fast wie ein Wettbewerb um die auffälligste Vermummung. Mütter nähten im Akkord. Witze wurden gemacht. Corona? Maske, Toilettenpapier, Backhefe.
Maske tragen — das kannte man bislang nur von asiatischen Touristen sowie Chirurgen im OP — und es kam einem immer irgendwie befremdlich vor. Aber schnell nahmen die Alltagsmasken ihren Platz im Alltag ein. Sie sollen offenbar selbst vor Viren schützen, obwohl die Hersteller dies auf der Verpackung ausschließen. Wer keine Maske trägt, gefährdet nicht nur sich, sondern besonders auch die anderen. So wird es immer wieder gebetsmühlenartig postuliert vonseiten der Regierung. Ob dies tatsächlich so ist, werde ich im nächsten Kapitel genauer betrachten.
Zurück in die Schule. Das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes im Unterricht, in der Pause, an der Bushaltestelle, im Schulbus stellt für viele Kinder und Jugendliche eine echte Belastung dar. So ist es fast unmöglich, Befindlichkeiten, Gesichtsausdruck, Stimmung, Botschaften und Mimik zu erkennen.
Der Kabarettist Bülent Ceylan antwortet in einem Interview: „Früher hat man sich angelächelt, heute sieht man nur noch die Augen!“
Dazu kommen die gesundheitlichen Bedenken hinsichtlich der stundenlangen Gesichtsbedeckung: Infektionsanfälligkeit, Bakterien, Atemnot, Kurzatmigkeit, Kohlendioxid.
Wenn Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert werden, andere zu „melden“, die keine Maske tragen, dann bewegen wir uns auf gefährlichem Terrain. Nicht das kritische Nachfragen, die gesunde Skepsis und der berechtigte Zweifel an der Maßnahme „Maske“ sind anrüchig, sondern die Aufforderung zur Denunziation. Dazu der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann: „Melden von Corona-Verstößen ist sinnvoll.“
Ich plädiere für eine sorgfältige Schaden-Nutzen-Abwägung. Was kann die Mund-Nase-Bedeckung wirklich leisten? Ist die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme gerechtfertigt? Ich erhebe den Anspruch auf evidenzbasierte, wissenschaftlich-sachliche Betrachtung und Untersuchung, fern von Lobbyismus, Rechthaberei oder parteipolitischem Geklüngel.
Abstand, Maske, Lüften: Das sind die „drei Eckpfeiler“ schulischer Maßnahmen zur Eindämmung beziehungsweise Verhinderung von Ansteckung. Es nimmt zuweilen schon fast groteske Züge an, wenn die Schüler mit Wolldecken, Wärmflaschen, Kissen und Teekannen im Klassenraum sitzen, weil den ganzen Vormittag die Fenster weit offenstehen. Erkältungskrankheiten sind somit vorprogrammiert. Lüften ist wichtig, ohne Frage. Aber im Winter stundenlanges Ausharren in kalten Räumen — wie soll da ein effektives Lernen möglich sein? Auch hier muss man feststellen, dass die aus Angst und Unsicherheit geborenen Maßnahmen überzogen sind. Grotesk mutet in diesem Zusammenhang auch der wohl gut gemeinte, jedoch lebensfremde Rat von Kanzlerin Angela Merkel an, frierende Kinder sollten Kälte in den Klassenräumen durch Kniebeugen und Händeklatschen entgegenwirken.
Und so sieht der Schulalltag aus: grüne und rote Pfeile auf dem Boden, vorgegebene Marschrichtungen, auseinandergezogene Stuhl- und Tischreihen und maßbandgetreues 1,50-Meter-Abstand-Anstehen beim Pausenverkauf. Aber dann ab in die überfüllten Busse — da hat man maximal 15 Zentimeter Abstand. Das ist absurd!
Die Kritik am Krisenmanagement der Bildungspolitiker wird immer lauter. Längst sehen nicht mehr nur ein paar „durchgeknallte“ Verschwörungstheoretiker und Endzeitpropheten massive Probleme auf uns zukommen.
Schier unüberschaubar sind inzwischen die Regelungen, Maßnahmen, Gebote, Gesetze, und täglich werden es mehr. Und immer der ängstliche Blick auf die Infektionszahlen: Wie ist es bei uns im Dorf, in der Stadt? Dazu kommt, dass jedes Bundesland andere Regelungen fährt: halbierte Klassen, Quarantäne, Homeschooling, Präsenzunterricht für alle, Maske im Unterricht für alle, Maske nur für weiterführende Schulen, Schulschließung, Wechsel- und Schichtbetrieb, Hybridunterricht. Welcher Weg ist der richtige? Dass Schulen keine Hotspots sind, dass das Ansteckungsrisiko von Kindern und Jugendlichen nicht so gravierend ist wie anfangs angenommen, hat sich inzwischen gezeigt.
Wir schauen jetzt also verstärkt auf die Kollateralschäden, die durch die Corona-Maßnahmen an Schulen drohen. Werden die Warnungen von Wissenschaftlern wirklich ernst genommen? Warum werden langfristige Schäden — vielleicht sogar irreversible — riskiert?
„Es droht eine Generation, die Corona ausbaden muss!“, so die Aussage von Thomas Krüger, Präsident des deutschen Kinderhilfswerks. Es entwickelt sich in unserer Gesellschaft eine „Generation Maske“!
In den Medien wird es oftmals so dargestellt, als ob die Kinder aus „sozial schwächeren“ Familien besonders unter Corona und den Folgen zu leiden hätten. Dem will ich widersprechen. Es gibt keine Klassifizierung von „Corona-Gewinnern“ und „Corona-Verlierern“.
Im Folgenden stelle ich eine Schülerin und einen Schüler vor — aus unterschiedlichen Kontexten und Altersstufen: Anna und Mario.
Anna ist 12 Jahre alt. Sie lebt in einem gut situierten Elternhaus, materielle Sorgen gibt es nicht. Anna ist ein sehr kreatives, sensibles Mädchen und äußert ihre Gefühle und Befindlichkeiten in feinen Zeichnungen. Seit ihrer frühen Kindheit leidet Anna unter Asthma. Das Mädchen hat die Erkrankung gut im Griff und steht unter regelmäßiger ärztlicher Beobachtung und Betreuung. Anna besucht eine Privatschule mit bester Ausstattung und differenziertem pädagogischen Angebot.
Wie an den Regelschulen gelten ebenso an Privatschulen die jeweiligen Corona-Verordnungen, so zum Beispiel auch die Pflicht, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Damit hat Anna große Probleme. Sie bekommt durch die Maske schlecht Luft, es wird ihr schwindelig, und sie gerät dann schnell in Panik. Anna will jedoch keine Extrabehandlung. Alle Klassenkameraden tragen Maske. Das Konzentrieren fällt ihr zunehmend schwer, sie ermüdet leicht. Erschwerend kommt hinzu, dass Anna privat nur eine Freundin treffen darf. So sind die aktuellen Kontaktgebote. Das Mädchen zieht sich zusehends in seine eigene Welt zurück.
Ein ärztliches Attest befreit Anna von der Maskenpflicht, und die Schule akzeptiert dies. Bei einer Lehrkraft soll das Mädchen jedoch in der letzten Sitzreihe Platz nehmen. Diese Maßnahme resultiert aus der Sorge des Lehrers, sich selbst anzustecken. Bei anderen Lehrern darf die Schülerin ihren angestammten Platz behalten. Das Kind fühlt sich angesichts dieser Behandlung stigmatisiert. Die Mutter sagt, die frühere Fröhlichkeit ihrer Tochter wäre Corona zum Opfer gefallen. Ob die Fröhlichkeit bald zurückkommt?
Mario ist 14 Jahre alt. Er lebt mit seiner Familie in einer Etagenwohnung. Mario spielt gerne Fußball im Verein oder ist mit seinen Freunden unterwegs. Beides ist derzeit nur bedingt möglich. Mario ist groß und kräftig, er braucht die Bewegung draußen. In der Wohnung wird es ihm schnell zu eng. Der Junge besucht die 8. Klasse der Hauptschule. Berufspraktika würden anstehen, aber die finden nicht statt. Für das Homeschooling hat er von der Schule ein Laptop ausgeliehen bekommen, denn sein Vater benötigt das familieneigene Gerät selbst. Mario erledigt die schulischen Aufgaben, aber ihm fehlt irgendwie die Motivation. Wenn er etwas nicht versteht, wen soll er denn in der Familie fragen?
Trotzdem schlägt er sich tapfer und bekommt vom Lehrer via Padlet lobende Kommentare. Mit seinen Mitschülern chattet Mario über WhatsApp. Zwei Mädchen aus seiner Klasse schmeißen ihn unvermittelt aus der Klassengruppe. Einfach so, ohne Grund. Das macht Mario unglaublich wütend, und er schickt einem der Mädchen eine Sprachnachricht, die es in sich hat. Darin droht er ihr und kündigt an, sie umzubringen — „mit Werkzeugen von meinem Vater, der ist Metzger“. Die Familie des Mädchens erstattet Strafanzeige gegen Mario. Er weiß selbst nicht so genau, warum er das gemacht hat, sagt er später bei der Polizei. „Ich war einfach total wütend!“
Einblicke in zwei Schüler-Realitäten zu Zeiten von Corona. Die Integration anders Denkender und anders Lernender, ja die Inklusion förderbedürftiger Schülerinnen und Schüler, ist erklärtes Bildungsziel und -recht. Dies im Schulalltag für alle Beteiligten optimal umzusetzen, gestaltete sich bereits vor Corona schwierig.
Ich habe es eingangs schon einmal zitiert:
Corona schafft nichts Neues, Corona deckt nur auf.
Der Immunologe und Toxikologe Stefan Hockertz setzt sich mit einem Problem auseinander, das in der Flut von Informationen über Corona kaum zur Sprache kommt: mit der Frage, was macht die Pandemie mit Kindern und Jugendlichen? Hockertz beschäftigen insbesondere die Folgen der nicht mehr nachvollziehbaren Maßnahmen der Regierung und der einseitigen medialen Berichterstattung, bei der Fakten manipuliert und Gefahren aufgebauscht werden. Um Antworten auf die zentrale Frage zu bekommen, wertet Hockertz wissenschaftliche Studien aus, befragt Eltern und Lehrer und analysiert Bilder sowie Texte von Kindern. Die Erkenntnisse des Autors sind erschreckend: Die Maßnahmen der Regierung und die Corona-Berichterstattung zerstören die für Kinder so wichtige Institution der Familie. Kinder werden überfrachtet mit Todeszahlen, Bildern von Särgen und Berichten über Arbeitslosigkeit, die auch ihren Eltern drohen kann. Zudem werden sie — völlig zu Unrecht — als „Superspreader“ stigmatisiert. Exklusivabdruck aus „Generation Maske — Wie unsere Kinder unter den Corona-Maßnahmen leiden und was wir dagegen tun können“.
Der Verlust von Energie, fehlende Antriebskraft und kollektives Burn-out sind Kennzeichen einer ermatteten Gesellschaft. Hartmut Rosa, Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, beobachtet gesellschaftliche Veränderungen im Zuge der Coronakrise.
Im Gespräch (August 2020) mit Die Furche-Chefredakteurin Doris Helmberger-Fleckl äußert sich Rosa dazu und wirft die Frage auf: Ist es möglich, dass die gesamte Gesellschaft ihre Energie verliert? Dass wir kollektiv ins Burn-out fallen? Empirische Daten lägen dazu noch nicht vor, so der Soziologe. Viele Menschen berichteten, dass sie sich gerade in der Zeit des Lockdowns, wo sie doch eigentlich mehr Zeit zur Verfügung hätten, müde, antriebslos und ermattet fühlten. Zuweilen habe man den Eindruck, dass selbst so alltägliche, körperliche Tätigkeiten wie Treppensteigen schier unmöglich erscheinen.
Selbst im Zuge der ersten Lockerungen nach dem Lockdown, wo Kneipen- oder Vereinsbesuche wieder möglich gewesen wären, zeigte sich, dass viele Menschen dennoch lieber zu Hause blieben — Verlust der Tatkraft aufgrund zunehmender Antriebslosigkeit und eines Mangels an Freude.
„Offensichtlich ist die Energie, die aus sozialem Kontakt und Begegnungen entsteht, gelähmt und stillgelegt worden“, so Rosa.
Er beschäftigt sich in Folge mit diesem Phänomen und stellt die Frage, wie sich zwischen Menschen Energie aufbauen kann und welchen Stellenwert dabei körperlicher Kontakt einnimmt. Die kinetische Energie, die Bewegungsenergie unserer Zeit ist durch Corona extrem gesunken, denn Reisen sind nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich, und unsere Aktionsradien sind deutlich verringert. So sind zum Beispiel über 90 Prozent der weltweiten Flüge ausgefallen, und Bahnreisen wurden durch Kapazitätsbeschränkungen infolge von Abstandsregelungen reduziert.
Professor Rosa nennt es die „massive Verkürzung der Weltreichweite“ — die bislang ja stetig angestiegen war. Gleichsam über Nacht und langfristig wurden unser Bewegungsradius und die damit verbundenen Freiheiten und Möglichkeiten sehr wesentlich eingeschränkt. Mir drängt sich hierbei das Bild eines Unschuldigen auf, der aufgrund eines Fehlurteils im Gefängnis sitzt.
Manche empfinden diese Verlangsamung als wohltuende Entschleunigung eines zuvor hektischen Alltages. Für eine große Anzahl der Menschen ist diese erzwungene Verlangsamung jedoch ein großer Stressfaktor, der sich durch Verlust oder Reduktion des Arbeitsplatzes, Kinderbetreuung unter schwierigen Bedingungen und Pflege von Angehörigen äußert. Zur verlangsamten Zeit kommt der reduzierte Raum. Die Beschränkung auf die eigene Wohnung, den engsten Umkreis, ist besonders für aktive und sehr soziale Menschen problematisch. Andererseits konnten manche Menschen diese Situation auch genießen. Sie sahen die Zeit des Innehaltens und der Langsamkeit als Möglichkeit, als Zugewinn.
Viele Menschen konnten neue Hobbys und bereichernde Optionen im häuslichen Umfeld für sich entdecken, wie zum Beispiel das Augenmerk auf gesunde Ernährung, die eigene Herstellung von Lebensmitteln, das Genießen von Kunst, Literatur und Musik als Folge von bewusst gestalteter Entschleunigung.
Diese bewusste Entschleunigung gelingt allerdings nur Menschen, die zuvor beschleunigt gelebt hatten und nun quasi auf ein normales Maß der Beweglichkeit und Bewegung zurückfahren können. Wie lange diese Entschleunigung als Wohltat erkannt wird, sei dahingestellt. Denn ein Zuviel an Entschleunigung bedeutet Stillstand. Es bleibt jedoch die Tatsache, dass das Leben nicht mehr so planbar und verfügbar ist, wie man es bisher gewohnt war. Plötzlich tritt etwas in unser Leben, das uns massiv außerhalb der schützenden eigenen vier Wände bedroht in Form eines unbekannten und erschreckenden Virus.
Hartmut Rosa bezeichnet das Coronavirus als „Monster der Unverfügbarkeit“.
Unkalkulierbare wirtschaftliche und soziale Auswirkungen, die wir nicht im Griff zu haben scheinen, bedrohen uns — ein Albtraum der modernen Zeit, in der alles machbar und kontrollierbar erscheint, jedoch in der Realität im Gegensatz zur Erwartung nicht kontrollierbar ist.
Die soziale Energie ist also reduziert, gelähmt, stillgelegt. Wie kann man die verschüttete intrinsische Motivation und Sehnsucht der Menschen nach sozialen Kontakten wieder neu entfachen? Die Frage ist, welche sozialen Energien diese Unverfügbarkeit nun freisetzt. Solidarität? Zivilcourage? Mut?
Zwei Tendenzen werden sichtbar: Gemeinsamkeit eint in der Krise, Einkaufen für den kranken Nachbarn, engerer Zusammenhalt in Familie und Bekanntenkreis. Die Not in der Krise vereint in neuer ungekannter Art und Weise und verschafft uns ein neues Empfinden von Gemeinschaftssinn. Es entsteht eine Solidarität im Sinne gegenseitiger Hilfe, aber auch Solidarität im Widerstand gegen die Zwangsmaßnahmen bis hin zu einer Solidarität mit denen, die Zwangsmaßnahmen zu verantworten haben (Stockholm-Syndrom). Letzteres mag mit dafür verantwortlich sein, dass sich in den ersten 8 Monaten der politischen Coronakrise nur wenige Menschen wirklich öffentlich gegen die NPI-Maßnahmen (Non-Pharmaceutical Interventions) äußerten beziehungsweise sie hinterfragten.
Aber andererseits: Gemeinsamkeit entzweit, das Virus kann überall sein, Ansteckung und potenzielle Gefahr können auch vom besten Kollegen ausgehen. Die Unschuldsvermutung, eine unserer Grundfesten des zivilisierten Zusammenlebens, wird brachial außer Kraft gesetzt. Die Folgen sind Misstrauen, Distanz und Rückzug. Schlagworte dieser Zeit. Eine paradoxe Situation, die gerade für Kinder und Jugendliche schwer zu bewältigen ist.
Hartmut Rosa stellt fest, dass Kinder und Jugendliche verstärkt unter Isolation und Abstandsgebot leiden, vor allem bezüglich ihrer „Peergroup“. Nähe, Körperkontakt und Interaktion sind Faktoren, die viele junge Menschen sehr vermissen. Wie wichtig für die emotionale und soziale Entwicklung der Freundeskreis der Gleichaltrigen ist, zeigt sich in den Antworten der Jugendlichen auf die Frage: „Was vermisst du am meisten?“ „Dass ich meine Freunde nicht treffen kann!“ Das Gefühl, wehrlos und machtlos zu sein, ist bitter, macht einsam und zuletzt sprachlos.
Unterricht vor Corona war Lernen im Team, Gruppenarbeit, Nähe, Miteinander, „die Köpfe zusammenstecken“. Wenn Lehrer jetzt die Kinder „auseinandertreiben“ müssen, zum Sitzen am Einzelplatz auffordern, zum Tragen von Maske anhalten, dann ist das vor allem für jüngere Kinder schwer zu verstehen, und noch schwerer ist es, sich nachhaltig an diese Abstandsregeln zu halten. Vor allem, weil diese Regeln weitgehend nicht logisch erklärbar, stimmig angewandt und daher für ein Kind nicht nachvollziehbar sind und sinnvoll verinnerlicht werden können. Dennoch ist Präsenzunterricht immer noch viel besser als die Isolation durch Homeschooling.
Fehlende soziale Energie führt nicht nur zu Mattigkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und depressiver Grundstimmung.
Die Lehrkräfte beobachten einen weiteren Aspekt im schulischen Kontext, ein „Ummünzen“ der sozialen Energie in Negativenergie, die Zunahme aggressiver Zwischenfälle und verbaler Pöbeleien, vermehrte Fälle von Mobbing, ja eine deutlich geringere Resilienz.
Ein bis dato völlig unauffälliger Schüler schmeißt ohne erkennbaren Anlass mit Vehemenz eine leere Flasche auf den Boden. Auf den herumliegenden Scherben trampelt er herum und ist schwer zu beruhigen.
Ein zweites Beispiel: Eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Schülerinnen eskaliert derart heftig, dass sich beide Mädchen raufend und sich gegenseitig an den Haaren ziehend auf dem Boden wälzen und kaum zu trennen sind. Es könnten weitere Begebenheiten angeführt werden. Die Sprache ist vulgärer, der Ton deutlich rauer geworden.
Es ist auch hier das negative Vorbild von Politik und Gesellschaft, wo die Sprache deutlich rauer und unzivilisierter geworden ist. Begriffe wie „Zügel anziehen“ oder „brachial durchgreifen“, ja sogar Hasskommentare werden nahezu ungestraft und vor allem inflationär benutzt. „Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“ (1).
Zurück zum schulischen Kontext: Die Sprechstunde der Schulsozialarbeiterin ist so frequentiert wie nie. Der positive Effekt dabei ist, dass die Schülerinnen und Schüler aus freien Stücken, aus eigener Initiative heraus kommen.
Ich wende mich nochmals den Ausführungen des Herrn Professor Rosa zu. Er beschreibt die Welt, wie wir sie bis dato kennen, wie wir uns in ihr bewegen, als Aggressionspunkt: Es muss ganz viel bewegt werden — hohe Dynamik, hohes Wachstum und hohe Geschwindigkeit spielen dabei eine wichtige Rolle. Was ist daraus geworden in Zeiten des Lockdowns? Die massive Verlangsamung in der realen Welt. In der digitalen Welt dagegen „rasen die Ströme immer noch“. Eine hässliche Begleiterscheinung ist die Zunahme von Cybermobbing.
Von John F. Kennedy stammt der Spruch: „Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen — das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“
Coronakrise als Gelegenheit? Krise als Chance? Was sagt der Soziologe dazu?
„Wenn man nach optimistischen Deutungen der Lage sucht, würde ich sagen, genau darin liegt die Chance: dass man neue Formen der Erfahrung des In-der-Welt-Seins und Miteinander-Umgehens erlebt, von denen wir vielleicht auch profitieren oder zehren können, wenn die ökonomischen Konsequenzen, die unerfüllbaren Steigerungszwänge zuschlagen.“
Derzeit fällt es zugegebenermaßen schwer, Positives und Chancen in der Krise zu entdecken. Der Verlust von Arbeitsplätzen, wankende Gesundheitssysteme, bildungspolitische Kapriolen, reduziertes Tempo, schwindende soziale Energie. Herausforderungen, die uns zum „Phönix aus der Asche“ machen? Das Virus, „der Feind“, zwingt uns dazu, diese Herausforderungen anzunehmen. Das Virus, das im Rahmen unserer Evolution immer ein Freund war, denn große Teile unseres Genoms bestehen aus viralem Erbmaterial, welches wir in der Evolution der Menschheitsgeschichte in uns inserierten und damit zum Beispiel erst komplexe Stoffwechselwege ermöglichten.
Ja, Solidarität ist spürbar, in Form von Rücksichtnahme der Jüngeren auf die Älteren und Schwächeren, auf die freiwillige Einschränkung der persönlichen Freiheiten. Aber Hartmut Rosa drückt es so aus: „Da bin ich nicht so überzeugt, dass die Corona-Erfahrung ausreicht, um uns plötzlich in durch und durch zivilisierte Menschen zu verwandeln. Wir sollten nicht blauäugig sein.“
Wir dürfen nicht resignieren, trotz der komplexen und gewaltigen Herausforderungen, vor denen wir stehen.
Kinderrechte ins Grundgesetz? Wenn Erwachsene doch zumindest damit aufhören würden, Kindern in einer Weise zu schaden, wie es noch vor zwei Jahren undenkbar gewesen wäre. Unter der aufgezwungenen Maske klagen rund zwei Drittel der minderjährigen Befragten über Müdigkeit, Kopfschmerzen und schlechte Stimmung. Kein Wunder: Wie ein Fachmagazin jetzt herausfand, beträgt die Kohlendioxidkonzentration im „Totraum“ unter der Maske ein Vielfaches des normalen und unschädlichen Werts. Die Wissenschaftler Professor Hockertz und Professor Walach glauben: Der „Generation Maske“ wird erheblicher Schaden zugefügt.
Der Kohlendioxidgehalt in der Atemluft steigt bei Kindern unter Gesichtsmasken auf inakzeptabel hohe Werte von über 13.000 parts per million (ppm) schon nach 3 Minuten, fand eine Studie, die heute im renommierten Journal JAMA Pediatrics online publiziert wurde. Das könnte erklären, warum über 68 Prozent der Kinder einer großen Befragung der Universität Witten/Herdecke über Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung, und schlechte Stimmung klagen. Denn zu viel Kohlendioxid ist schädlich, wie das Umweltbundesamt schon 2008 feststellte: Mehr als 2.000 ppm (oder 0,2 vol%) sollten nicht in der Atemluft vorhanden sein. In der Atemluft im Freien liegt der Kohlendioxidgehalt bei etwa 400 ppm (0,04 vol%).
Die Forschung kam aufgrund einer Elterninitiative zustande und wurde koordiniert von Prof. Harald Walach, der an der Kinderklinik der Medizinischen Universität Poznan in Polen tätig ist, sowie als Gastprofessor an der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke. „Die Eltern kamen auf uns zu, weil ihre Kinder über Probleme klagten“, sagt der Immunologe und Toxikologe Prof. Stefan Hockertz, der die Studie initiierte und vor Kurzem ein Buch zum Thema publiziert hat („Generation Maske“).
Helmut Traindl, promovierter Ingenieur aus Wien führte die Messungen durch, mit denen er langjährige Erfahrung hat. „Wir haben die Methode an Pilotmessungen erprobt“, sagt Traindl. „Die Kinder erhielten einen kleinen Messschlauch in Nasennähe befestigt, so dass wir den Kohlendioxidgehalt in 15 Sekunden-Abständen sauber bestimmen konnten.“ Andreas Diemer und Ronald Weikl, zwei Ärzte, begleiteten die Studie medizinisch. Sie sorgten auch für gute Durchlüftung des Messraumes. Dafür stellte die Kinderpsychotherapeutin Anna Kappes ihre Praxis in Müllheim zur Verfügung. Sie kümmerte sich um das Wohlbefinden der Kinder und der begleitenden Eltern.
Die Forscher maßen zunächst ohne Maske, dann in zufälliger Reihenfolge mit einer OP- Maske und einer FFP2-Maske, und schließlich nochmals ohne Maske das eingeatmete Kohlendioxid. „Uns interessierte vor allem der Kohlendioxidgehalt der eingeatmeten Luft“, erklärt Dr. Traindl. „Es erstaunte mich, dass dieser so rasch, nämlich bereits nach 1 Minute so hoch anstieg und ohne große Schwankungen auf hohem Niveau stabil verweilte.“ Wie kommt das zustande?
„Der Totraum in der Maske ist für Kinder im Verhältnis zu ihrem Gesicht besonders groß. Dort sammelt sich das ausgeatmete Kohlendioxid, mischt sich mit der einströmenden Luft und wird rückgeatmet“, erklärt der Arzt und Physiker Andreas Diemer den Vorgang. „Weil bei Kindern der Atemvorgang schneller geht und auch weniger Druck erzeugt, ist gerade bei ihnen das Problem des mangelnden Gas-Austausches besonders groß“, sagt Diemer. „Auch Kindermasken lösen das Problem nicht. Solche hatten wir nämlich auch“, meint Diemer.
„Die Daten sprechen eine klare Sprache“, sagt Prof. Walach, der Leiter der Studie, der die Daten ausgewertet hat. „Die Effekte sind sehr groß, klinisch hoch bedeutsam und statistisch sehr signifikant. Einen Unterschied zwischen den Masken sehen wir kaum, obwohl die FFP2- Masken mit 13.910 ppm einen höheren Wert erzeugen als die OP-Masken. Aber dieser ist mit 13.120 ppm immer noch mehr als 6-fach über dem, was das Umweltbundesamt als Grenze der Gesundheitsgefährdung einstuft. Daher wäre es aus unserer Sicht ein politisches und juristisches Gebot der Stunde, das Maskentragen bei Kindern als gesundheitsgefährdend einzustufen und keinesfalls mehr als pauschale Maßnahme zu verordnen. Schulen, Ämter und Behörden, die dies verlangen, machen sich aus unserer Sicht der Körperverletzung schuldig“, sagt Professor Walach.
Professor Hockertz, der in seinem Buch die vielfältigen Probleme aufzeigt, unterstützt dies und sagt: „Es ist ein Skandal, dass unsere Behörden solche Maßnahmen verordnet haben, ohne auch nur einen Anhaltspunkt für die Unbedenklichkeit von Gesichtsmasken bei Kindern gehabt zu haben. Eigentlich hätte eine solche Studie von Oberschulämtern durchgeführt werden müssen. Aber zwei Schulen, in Blaubeuren und im Landkreis Passau, die auf uns zugekommen sind, damit wir diese Studie dort durchführen, erhielten von ihren Oberschulämtern ein Verbot, eine solche Studie durchführen zu lassen. Wir hoffen sehr, dass durch unsere Daten etwas mehr Vernunft und Sachlichkeit in die Debatte kommt. Denn das Risiko für ein Kind, an COVID-19 zu erkranken ist wesentlich geringer, als einen psychischen oder körperlichen Schaden durch das Tragen der Masken zu erleiden“, meint Hockertz.
„Besonders die kleinen Kinder sind stark betroffen“, sagt Juliane Prentice aus Müllheim, eine der Organisatorinnen. „Das Kind mit den höchsten Kohlendioxidwerten, mit 25.000 ppm in der Einatemluft, also mehr als das 10fache dessen, was das Umweltbundesamt als Gefährdungsgrenze einstuft, war nur 7 Jahre alt.“
Insgesamt wurden 45 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren gemessen. „Der Kohlendioxidgehalt der Einatemluft nahm mit dem Alter deutlich ab. Aber selbst das Kind mit den niedrigsten Werten, ein 15-Jähriger, hatte mit 6.000 ppm Kohlendioxidgehalt noch das Dreifache des Grenzwertes in der Einatemluft,“ kommentiert Dr. Ronald Weikl, Arzt für Geburtshilfe und Frauenheilkunde in Passau, der zu den Organisatoren und Betreuern der Studie gehört. „Es führt kein Weg daran vorbei: Das Tragen von Masken bei Kindern ist eine ungeeignete Methode des Gesundheitsschutzes. Es schadet mehr, als es nutzt“, sagt der Arzt.
Im Rubikon-Exklusivinterview bezeichnet der Immunologe Dr. Stefan Hockertz die Corona-Impfungen als ein Experiment am Menschen und warnt vor einer Zweiklassengesellschaft.
14. Jul | 98 MinNoch immer bestimmen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus unser Leben. Doch welche Strategien machen Sinn und wie handeln andere Länder? Warum haben viele US-Bundesstaaten kaum noch Einschränkungen? Liegt es an der hohen Impfrate? Oder haben sie ein besseres Krisenmanagement? Wie berechtigt sind die Bedenken vor den Impf-Nebenwirkungen? Und macht es Sinn, Kinder zu impfen? Virologe Prof. Martin Haditsch trifft weltweit führende Wissenschaftler und kritische Ärzte und fragt konkret nach.Im Frühjahr 2021 schreiben Zeitungen, ein Laborarzt hätte eine eigene Impfung gegen Covid-19 entwickelt und diese an sich und seiner Familie getestet. Nur wenige Tage später laufen gegen den Mann zahlreiche Ermittlungsverfahren. Was nach einem gefährlichen Versuch eines einzelnen Arztes klingt, ist jedoch die Entwicklung eines Medizinprofessors, der sein letztes Biotech-Unternehmen für mehr als eine Milliarde Euro verkauft hat. Nur wenige Medien berichten von dem Erfolg, den Prof. Stöcker in kürzester Zeit erreicht hat. Stöcker behauptet, er könne innerhalb weniger Monate ganz Deutschland mit Impfstoffen versorgen. Doch das Rennen um die Impfstoffe machen andere Unternehmen, die zumeist mit M-RNA Technologie arbeiten. Prof. Martin Haditsch besucht den Impfstoffentwickler genauso wie Prof. Martin Kremsner, der als Leiter der klinischen Studie die Entwicklung des Impfstoffes der Firma Curevac maßgeblich vorangetrieben hat – ein neuartiger Impfstoff auf M-RNA Basis. Auch wenn Curevac sein Wirksamkeitsziel letztendlich verfehlt hat, gilt Peter Kremsner als führender Experte für die Entwicklung von Impfstoffen. Welche Möglichkeiten sieht der Tübinger Wissenschaftler in der neuen Technologie? Und wie schätzt er die Kritik von Medizinern ein, die vor Gefahren durch diese Impftechnologie warnen? Prof. Martin Haditsch besucht Entwickler von Impfstoffen genauso wie Kritiker der umfassenden Impfaktionen. Kritiker wie Michael Yeadon, der als ehemaliger Vice President und Entwicklungschef des Pharmariesen Pfizer zu einem vehementen Gegner dieser Technologie geworden ist. Außerdem trifft er in Stanford Professor Jay Bhattacharya, der schon früh für den Schutz der vulnerablen Gruppen plädierte. Und er spricht mit dem deutschen Toxikologen und Pharmakologen Stefan Hockertz.
ImSchlachtenlärm um „Corona“ ist Professor Stefan W. Hockertz seit Anbeginn eine wichtige Stimme der Vernunft. Er erhebt diese aufgrund fundierter Expertise und ohne wüste Beleidigungen. Mithilfe von konzentrierter Beobachtung, messerscharfer Analyse und wohldosiertem Sarkasmus kommentiert er auf vielen Plattformen seit einem Jahr das herrschende Narrativ. Dies soll aber nicht bedeuten, dass Hockertz‘ Sicht auf das Geschehen emotionsfrei und unempathisch wäre. Im Gegenteil — insbesondere das Schicksal der Kinder und Jugendlichen berührt und beunruhigt ihn. Für sie hat er ein Buch geschrieben. Es ist ein erschütternder Blick auf die Gegenwart und ein konstruktiver in die Zukunft.
Seit etwa einem Jahr — und damit neben Wolfgang Wodarg und Sucharit Bhakdi einer der ersten — engagiert sich der Immunologe, Toxikologe und Pharmakologe Prof. Dr. Stefan W. Hockertz in vielen Interviews für eine wissenschaftlich fundierte und realistische Einschätzung von „Corona“, weit abseits dessen also, was seit geraumer Zeit als „Narrativ“ das globale Leben bestimmt.
Wer Hockertz‘ Interviews beim Berliner Radiosender RS2, bei Radio München, Milena Preradovic, Boris Reitschuster sowie bei Markus Langemanns Club der klaren Worte und Katrin Lehmanns Management Inside gehört hat, weiß um Hockertz‘ große Expertise und seine Fähigkeit, diese allgemeinverständlich zu kommunizieren, ohne dabei relevante Reibungsverluste der inhaltlichen Aussage beklagen zu müssen. Denn einen komplizierten und komplexen Inhalt kompliziert und komplex wiederzugeben ist einfach, einen komplizierten und komplexen Inhalt einfach wiederzugeben, ist kompliziert und komplex.
Zur wissenschaftlichen Vita des 1960 geborenen Stefan Hockertz: 1988 Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften in Biologie, 1999 Habilitation für die Fächer Toxikologie und Pharmakologie; wissenschaftliches Wirken in Fächern wie Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Molekulare Immuntoxikologie, Experimentelle Medizin und Umweltmedizin; Privatdozent, Direktor, Professor, Hochschullehrer; Ernennungen zum European Registered Toxicologist sowie Herstellungs- und Kontrollleiter gemäß Paragraf 15.1 und Paragraf 15.3 des Arzneimittelgesetzes; seit etlichen Jahren geschäftsführender Gesellschafter der von ihm gegründeten tpi consult GmbH, ein Unternehmen für toxikologische und pharmakologische Technologieberatung bei Freiburg im Breisgau.
Weites Feld
Nun hat Stefan Hockertz ein Buch mit dem Titel Generation Maske geschrieben, in dem er sich in weiten Teilen mit den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche befasst. Dies mag zunächst Verwunderung hervorrufen, hätte man doch bei einem Immunologen, Toxikologen und Pharmakologen mit entsprechender Expertise an ein Werk gedacht, wie es Clemens Arvay mit Corona-Impfstoffe: Rettung oder Risiko? verfasst hat, in dem er sich detailliert mit den Produkten von Pfizer-BioNTech, Moderna, Astra-Zeneca und Co befasst.
Nun, selbstverständlich widmet sich auch Hockertz im Laufe seines Buches dieser enorm wichtigen Thematik, doch sein Ansatz ist weiter gefasst. Ihm geht es, wie erwähnt, zuvorderst um das Leiden der Kinder und Jugendlichen, aber auch um die sozialen Auswirkungen in Form der harschen Spaltung der Gesellschaft und deren Ermattung durch die fortwährende Isolation aufgrund der immer wieder verlängerten Kontaktbeschränkungen. Es geht ihm um die erzeugte Panik und die Angst vor der Zukunft, aber auch um einen konstruktiven Ausblick in dieselbe verbunden mit dem „Fünf-Punkte- Programm STARK“.
Vor Ort
Hockertz hat sich die Situation in den Schulen vor Ort selbst angeschaut, mit Schülern, Lehrern und Eltern gesprochen und die Schüler gebeten, aufzuschreiben oder zu malen, was Corona für sie bedeutet und mit ihnen macht. So äußerten Kinder aus den Klassenstufen 4 und 5 beispielsweise: „Corona ist das schlimmste Virus überhaupt! Und wir dürfen unsere Oma nicht besuchen!“ Oder: „Es ist sehr gefährlich ansteckend und oft tödlich. Wenn man es hat, gehen Sie nicht zum Arzt, sonst besteht eine 90-prozentige Chance sich anzustecken.“ Oder auch: „Wieso essen Chinesen Fledermäuse? Warum haben sie das geheim gehalten?“
In den Klassenstufen 8 bis 10 wurde zum Beispiel ausgesagt:
„Ich habe große Angst vor einem weiteren Lockdown. Nicht nur weil es mein Prüfungsjahr ist, sondern weil mein Vater auch eine Wirtschaft besitzt, und wenn wir zumachen müssen, kann es sogar dazu kommen, dass wir unsere Miete nicht zahlen können und wir deswegen eventuell wegziehen müssen.“
Oder:
„Ich finde es schlecht, dass die, die oben sitzen, also die Regierung, alles entscheiden, ohne uns zu fragen oder unsere Meinung zu hören, wie wir das finden oder wie wir das lösen würden oder wie wir zum Beispiel mit der Maske die ganze Zeit in der Schule sitzen müssen.“
Im weiteren Verlauf schildert Hockertz Ergebnisse einer Studie der Technischen Universität Dresden, die dem kolportierten Bild bezüglich Schulen und Schüler widerspricht:
„Und die meines Ermessens wichtigste Aussage der Studie: Weder vor dem Lockdown noch nach der Wiedereröffnung haben sich Hotspots an den Schulen entwickelt. ‚Superspreader‘-Ergebnisse sehen anders aus!“
Und er berichtet von der COPSY-Studie, durchgeführt zwischen Mai und Juli 2020. Der Name der Studie steht für COrona und PSYche, befragt wurden mehr als 1.000 Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren sowie mehr als 1.500 Eltern im Rahmen eines Themenspektrums, das psychische Gesundheit, Lebensqualität, Gesundheits- und Freizeitverhalten, Schule, Familie und Freunde umfasste. Nach Auswertung der Fragebögen von einem „kritischen Lebensereignis“ zu sprechen, verwundert kaum: vermehrt psychische und psychosomatische Auffälligkeiten, Streit in den Familien, erheblicher Stress durch Sorgen um die Zukunft, vermindertes Achtgeben auf die eigene Gesundheit, nachlassende Freundschaften durch Kontaktverbote, Hyperaktivität, emotionale Komplikationen, Einschlafprobleme, Kopf- und Bauchschmerzen.
Gewalt gegen Kinder und Frauen
Dazu kommen die auch von Hockertz erwähnten Fälle der Kindeswohlgefährdung und Steigerung häuslicher Gewalt. Dass diesbezüglich weniger Vorkommnisse gemeldet werden, ist leicht nachvollziehbar: Durch das Schließen von Schulen, Kindertagesstätten und Horten sowie der Quasi-Schließung von Sportvereinen fallen ungewohntes Verhalten oder etwaige Verletzungen durch Gewaltanwendung nicht mehr auf beziehungsweise können nicht entdeckt werden. So verhielt es sich schon nach dem ersten Lockdown — als Beispiele die Städte Berlin und Heidelberg. Am 2. Juli 2020 erklärte in einer Pressemitteilung der Berliner Justizsenator Dirk Behrendt: „Corona trifft Frauen und Kinder besonders hart. Die Zahlen der letzten Monate haben die schlimmsten Befürchtungen bestätigt.“
Und Saskia S. Etzold von der Gewaltschutzambulanz (GSA) der Charité führte dazu detailliert aus:
„Die Fallzahlen der Gewaltschutzambulanz spiegeln im Grunde die einzelnen Phasen des Lockdowns wider: Zu Beginn war es den von Gewalt betroffenen Frauen nicht möglich, das Haus zu verlassen und sich Hilfe zu holen, außer wenn sie die Polizei gerufen haben. Dies führte dazu, dass wir in der GSA im März und April neben einem Fallzahlrückgang eine deutliche Verlagerung des Schweregrades und des Anzeigeverhaltens der Fälle von häuslicher Gewalt gesehen haben. Ende Mai/Anfang Juni stiegen die Zahlen wieder deutlich an und in vielen Fällen musste eine sichere Unterbringung der Frauen und ihrer Kinder organisiert werden. Während des Lockdowns fiel darüber hinaus die soziale Kontrolle der Kinder (zum Beispiel durch Tagesmütter, Kitas, Schulen et cetera) weg, durch die in der Regel die Fälle von Kindesmisshandlung bemerkt werden, dieses änderte sich mit den Lockerungen Ende Mai/Anfang Juni ebenfalls, sodass wir auch hier einen klaren Anstieg der Fallzahlen verzeichneten“ (1).
In Heidelberg sprach die Leiterin der Gewaltambulanz am Universitätsklinikum Heidelberg, Kathrin Yen, über eine Verdreifachung der Fälle von Kindesmisshandlung und sagte: „Aus rechtsmedizinischer Sicht ist eine baldige Öffnung der Kitas wünschenswert“. Es sei sinnvoll, wenn die Kinder sich wieder in einem größeren Umfeld bewegen, in dem Lehrer, Nachbarn oder Erzieher solche Verletzungen wahrnehmen können (2).
Psychische Störungen
Von zahlreichen Verhaltensauffälligkeiten bis hin zur Autoaggressivität berichtet auch Axel Gerschlauer, Pressesprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte für die Region Nordrhein. „Wenn also jemand eine Ahnung hat, wie es den 13,5 Millionen Minderjährigen in Deutschland in der Coronakrise geht, dann der Kinderarzt aus Bonn“, meint die Deutsche Welle (DW) und schreibt:
„Es ist spät im Dezember, als Axel Gerschlauer merkt, dass sich da einiges zusammenbraut. In den letzten drei Wochen vor Weihnachten kommen gleich drei Jugendliche in die Praxis des Bonner Kinderarztes, die sich schwer an den Unterarmen geritzt haben. Drei Jugendliche in drei Wochen — normalerweise sieht er so etwas alle drei oder alle sechs Monate. ‚Diese Größenordnung‘, sagt Gerschlauer, ‚da habe ich wirklich gemerkt, hier läuft gewaltig was schief.‘
(…)
Dabei ist es noch nicht einmal so, dass Gerschlauer zurzeit alle seine jugendlichen Patienten, die Kinder und die Säuglinge zu Gesicht bekommt. Einige meiden seine Praxis aus Angst vor einer Corona-Ansteckung.
(…)
‚Die Themen haben sich total verschoben, hin zu psychischen Belastungen. Ob das jetzt Angststörungen sind, Konzentrations- oder Schlafstörungen, das hat in den letzten Monaten massiv zugenommen.‘
(…)
Was er von seinen hunderten Kollegen aus ihrem Berufsalltag hört, klingt von Tag zu Tag dramatischer: ‚Verhaltensauffälligkeiten, verzögerte Sprachentwicklung, viele Kinder sind auch sehr viel dicker geworden. Massiver Medienkonsum. Und Eltern, die nicht mit den Kindern zu den Vorsorgeuntersuchungen kommen.‘ Das bestätigte auch eine Umfrage unter 347 Psychotherapeuten.
(…)
Die ganzen Auswirkungen des Lockdowns für Kinder und Jugendliche, glaubt Axel Gerschlauer, können er und seine Kollegen zum jetzigen Zeitpunkt nur erahnen. Denn da seien ja auch noch die vielen Kindesmisshandlungen, von denen auch die Kinderärzte nur einen Bruchteil mitbekommen.
(…)
Deutschland wird, so viel steht fest, viel Zeit und Geld investieren müssen, um Hunderttausende von Mädchen und Jungen wieder einigermaßen in die Spur zu bekommen. „Das wird eine Riesenaufgabe. In den nächsten zwei Jahren werden wir einen Plan brauchen und massiv Personal ausbauen müssen. Vor allem bei den Psychotherapeuten brauchen wir 50 Prozent mehr“, sagt Axel Gerschlauer.“
Quarantäne-Kurzsichtigkeit und die Nummer gegen Kummer
Die DW berichtet von einem weiteren Problem:
„Durch Lockdown, lange Bildschirmzeiten durch Homeschooling und Kontaktbeschränkungen sowie fehlende Aufenthalte im Freien leiden deutlich mehr Menschen — und vor allem Kinder — unter Kurzsichtigkeit. Durch die permanente Fokussierung auf Objekte im Nahbereich fehlt den Augen der nötige Weitblick.
(…)
Der Bewegungsmangel macht sich vor allem bei Kindern bemerkbar — auch bei deren Augen. Jüngste Untersuchungen aus den Niederlanden und China zeigen, dass in Folge der Corona-Auflagen vor allem bei Kindern die Kurzsichtigkeit drastisch zugenommen hat – sie bezeichnen das Phänomen als Quarantäne-Kurzsichtigkeit.
(…)
Der ständige Blick auf den Bildschirm kann vor allem Kinderaugen reizen, ermüden und austrocknen. Eine übermäßige Nutzung von elektronischen Medien führt nach Ansicht der Wissenschaftler aber nicht nur zu mehr Kurzsichtigkeit, es leidet auch das räumliche Vorstellungsvermögen. Verschwommenes Sehen oder Schielen können die Folge sein. Außerdem ist der abendliche Smartphone-Gebrauch möglicherweise für Schlafstörungen verantwortlich: ‚Der hohe Blaulichtanteil der Bildschirme hemmt die Ausschüttung des Hormons Melatonin, das schläfrig macht‘, so Prof. Nicole Eter, die die Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Münster leitet.“
Anna Zacharias, Fachreferentin für Öffentlichkeitsarbeit bei Nummer gegen Kummer erzählt der DW von den Anrufen in Corona-Zeiten, denn „Kinder, die gerade einmal acht Jahre alt sind, melden sich auch in Zeiten der Pandemie. ‚Die Themen psychische Gesundheit und Einsamkeit haben in den letzten Monaten massiv zugenommen. Und wir haben auch verstärkt Kinder, die über Gewalterfahrungen berichtet haben.‘“
Neue Normalität
Ulla Baumgärtner-Schmäing, die seit 18 Jahren für den Deutschen Kinderschutzbund arbeitet, wurde ebenfalls von DW befragt und berichtet:
„‚Wenn die Eltern wegen Corona ängstlich sind, wirkt sich das direkt auf die Kinder aus.‘ Die Sozialpädagogin erzählt von einer Mutter, dessen jüngster Sohn partout nicht in die Kindertagesstätte wollte — aus Angst vor Corona. ‚Ich habe ihr gesagt, dass ich mir das gar nicht vorstellen kann‘, so Baumgärtner-Schmäing, ‚und dann stellte sich heraus, dass die Mutter riesige Angst vor dem Virus hat. Und dass das Kind das mitbekommt und sich diese Furcht überträgt.‘
(…)
Sie kämpft jeden Tag dagegen an. Baumgärtner-Schmäing betreut einen Eltern-Kind-Treff in Bonn, derzeit besuchen 20 Kinder, die meisten unter drei Jahren, die Einrichtung. Also auch Kleinkinder, die es gar nicht anders kennen, als dass die ganze Welt eine Maske trägt, dass man nicht alle Kinder gleichzeitig treffen kann und dass man sich dauernd die Hände waschen muss.
(…)
Anscheinend kommen gerade deshalb diese kleinen Mädchen und Jungen besser mit der Coronakrise zurecht als zum Beispiel ihre älteren Geschwister, die Baumgärtner-Schmäing oft mit traurigen Augen anschauen. ‚Die ganz Kleinen integrieren das sogar beim Spielen, die Puppen und Teddybären bekommen dann auch eine Maske. Für sie ist Corona in gewisser Weise schon ein Stück Normalität‘“ (3, 4).
Versuchsmenschen
Diese als Exkurs so ausführlich zitierten Quellen sind nur ein weiterer Beleg dafür, wie richtig Stefan Hockertz mit der Wahl seiner Thematik liegt und wie bitter notwendig es war, diese in Buchform zu publizieren, um den Sachverhalt konzentriert und verdichtet in den Fokus zu stellen. Fast scheint es, als wäre das frühere Aufbegehren Jugendlicher gegen die Welt der Erwachsenen ins Gegenteil umgeschlagen — diese agieren nun gegen die Nachkommen und eliminieren ihre Gegenwart und Zukunft, ihre Perspektiven, Freuden, Träume. Man erinnere sich nur an das „Szenarienpapier“ Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen, im März 2020 erarbeitet, wie es hieß, „von externen Wissenschaftlern unter Mitwirkung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat“:
„‚Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden‘: Falsch. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, zum Beispiel bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie zum Beispiel vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann“ (5).
Und Hockertz erinnert im Abschnitt „Kinder als Versuchsobjekte“ an das unsägliche „Projekt des Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitäten in Deutschland, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung“ mit dem schicken Namen B-FAST: „Im Anwendungsbereich Schulen und Kitas steht das Ziel im Vordergrund, Schließungen der Einrichtungen zu verhindern. Hierzu werden neue Techniken der Probengewinnung und Testung erprobt und deren Akzeptanz überprüft. (…) Testteams aus ÄrztInnen und Studierenden kommen in dreiwöchigen Testphasen in die Einrichtung. Die Kinder, Jugendlichen und MitarbeiterInnen werden in unterschiedlichen Arten der Probengewinnung mehrfach pro Woche getestet.“
„Warum also“, fragt Hockertz, „sollen Kinder hier als Versuchsmenschen eingesetzt werden? Wo ist die wissenschaftliche Rationale dafür? (…) Weshalb werden jetzt offenbar unkritisch Kinder in Studien eingesetzt? Hat man aus der Vergangenheit denn nichts gelernt? Am 8. Januar 2019 veröffentlichte das Institut für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung einen Bericht zu Medikamentenversuchen an Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Heimerziehung. Auch im vorliegenden Fall soll in ‚Einrichtungen‘ getestet werden.“
Motivation
Der Kopp-Verlag, in dem das Buch erschienen ist, hat ein äußerst hörens- und sehenswertes — Hockertz nach all den Audio-Podcasts zum ersten Mal in einem Video! —, rund 80 Minuten langes Interview in vier Teilen produziert, das einen umfassenden Einblick in die Motivation des Wissenschaftlers gewährt – und in dem man einen emotionaleren, sarkastischeren, rigoroseren Hockertz erlebt als im Buch, wo er sich, bei allem persönlichen Engagement, bei aller Konsternation moderater ausdrückt und sich die eine oder andere Akzentuierung verkneift, um mit einer bestimmten Absicht agierenden Kritikern keine offene Flanke zu bieten. Die vier Teile tragen folgende vielsagende Titel: „Durch das Tragen der Masken wird Kindern die Würde genommen“, „Unvorstellbar, was da an Rechtsbrüchen begangen wird“, „Corona-Impfung: Wir müssen einem großen Menschenexperiment beiwohnen“ und „Es darf nicht passieren, dass Menschen auf den Trick mit einem ungefährlichen Virus hereinfallen und dadurch ihre Grundrechte verlieren.“
So wählt er im Gespräch die Begriffe „menschenunwürdig“, „Erniedrigung“, „würdelos“ und spricht von „abgrundtief fürchterlich“, als er von einer geradezu kafkaesken Schulsituation berichtet: Aufgrund der Klassenstärke konnte der Unterricht nicht mehr im Klassenzimmer stattfinden und wurde in eine Lagerhalle verlegt. Kahle Wände, jeder Schüler mit Mund-Nase-Bedeckung — „Nase“ nicht „Nasen“, wie Hockertz betont, denn „wir haben einen Mund und eine Nase“ — an jeweils einem Schultisch, vom anderen zwei Meter entfernt. Aufgrund der weiten Entfernung ein schreiender Lehrer, was die Nuancen der Aussprache eliminiert und den Aggressionspegel steigen lässt, da die Schüler — die nach 30 bis 45 Minuten völlig die Konzentration verlieren und „abschalten“ — sich angeschrien fühlen.
In einem Radio-Interview sagte Hockertz einmal, seine Motivation speise sich aus „staatsbürgerlicher Verantwortung“, da ihm dieses Land die Möglichkeit gegeben hat, all das Wissen zu erlangen, das zu seinen mannigfaltigen Qualifikationen geführt habe. Aber mehr noch scheint es diese Bestürzung über das zu sein, was im Zuge des „maßlosen, rechthaberischen“ Vorgehens der Regierung mit den Kindern und Jugendlichen geschieht, die er in seinen Gesprächen oft als „einsam im Kopf“ erlebt hat. Zumal er noch das Beispiel eines Mädchens aus seinem Freundeskreis namens Anna erwähnt, das wegen Asthmas von der Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes befreit war — wobei der Hausarzt sich zunächst aus Angst vor persönlichen und standesrechtlichen Konsequenzen geweigert hatte, ein Attest auszustellen — diese Befreiung aber ablehnte, um in der Schule nicht ausgegrenzt und gemobbt zu werden.
Exkurs: Faktencheck Masken
Der Maskenthematik widmet sich Stefan Hockertz in zweierlei Hinsicht: Die Maske als politisches Symbol und deren gesundheitliche Folgen, speziell in Hinblick auf den erhöhten Kohlendioxidgehalt im Blut. In diesem Zusammenhang zitiert der Autor aus der im Jahr 2005 durch die Medizinische Fakultät der Technischen Universität München angenommenen Dissertationsarbeit von Ulrike Butz Rückatmung von Kohlendioxid bei Verwendung von Operationsmasken als hygienischer Mundschutz an medizinischem Fachpersonal.
Diese Dissertation sorgte im Frühjahr 2020 in den Medien und diversen Internetforen für Furore und ist ein bezeichnendes Beispiel für die subtil-manipulative Arbeit der „Faktenchecker“ durch ausgewähltes Zitieren und Verkürzen inhaltlicher Aussagen. So heißt es im Presseportal unter anderem: „Richtig ist, dass die Testpersonen einen etwas erhöhten CO2-Gehalt im Blut hatten, jedoch zeigten sich weder ein unregelmäßiger Herzschlag noch eine beschleunigte Atmung. Das bestätigte aktuell die Autorin der Arbeit. (…) Es heißt explizit über die Testpersonen, die eine OP-Maske trugen: ‚Eine kompensatorische Erhöhung der Atemfrequenz oder ein Abfall der Sauerstoffsättigung wurde dabei nicht nachgewiesen‘ (Seite 43).
Auch beim Herzschlag gab es keine signifikante Erhöhung oder Verringerung (Seite 31). Was die Tests allerdings tatsächlich gezeigt haben: eine Erhöhung von Kohlendioxid im Blut der Versuchspersonen. Nachdem die Maske entfernt wurde, fielen die Werte wiederum rasch auf den Ausgangswert ab (Seite 32).“
In der Dissertation wird die Frage der beschleunigten Atmung allerdings differenzierter diskutiert, es wird auf die unterschiedlichen Resultate dieser und einer vorangegangenen Studie hingewiesen und auf Unterschiede zwischen den Patientenkollektiven abgestellt.
Hinsichtlich des Kohlendioxidgehaltes im Blut stellt sich das Resultat doch als vehementer dar, als der Faktencheck glauben machen will. Zunächst wird dort nur der letzte Teil, der sich auf das Entfernen der Maske bezieht, zitiert:
„Die Konzentration des Kohlendioxids unter der Operationsmaske ergab Partialdrucke von 21,33 bis 24,13 Millimeter-Quecksilbersäule. Die Kumulation setzte rasch nach dem Anlegen der Maske ein. Nach Entfernen der Maske fielen die Werte wiederum rasch auf den Ausgangswert ab.“
Völlig verzichtet wird auf das Resultat — die klinische Relevanz der Ergebnisse —, welches weitaus vehementer ausfällt, als der Faktencheck suggeriert, der kein Wort über Tragedauer und den Unterschied zwischen Aktivität und Inaktivität des Trägers verliert. Deshalb sei hier nochmals umfassend zitiert aus der Originalarbeit, die Stefan Hockertz als einen von mehreren Belegen für die gesundheitlichen Risiken der Masken verwendet:
„In der vorliegenden Studie wurde die Hypothese der Akkumulation von CO2 bei der Verwendung von chirurgischen Operationsmasken bewiesen. Die Akkumulation führte zu einer verstärkten Rückatmung von CO2 und dies führte wiederum zu einem signifikanten Anstieg von CO2 im Blut der getesteten Probanden. Die Messzeit von 30 Minuten und der bestehende Versuchsaufbau führten zu keiner signifikanten Steigerung der Atmung im Sinne einer kompensatorischen Hyperventilation. Es darf jedoch angenommen werden, dass die Effekte in der täglichen Klinikroutine ausgeprägter ausfallen würden: Die Operationsmasken werden häufig sehr viel länger getragen als dies in der vorliegenden Studie geschah.
Des Weiteren wurde die Studie an normal atmenden Personen im Ruhezustand gemessen. Bei körperlicher Arbeit und psychischer Anspannung wird die Atmung aktiviert, was zu einer stärkeren Rückatmung von CO2 und wiederum zu einer Erhöhung der CO2-Konzentration im Blut des OP-Personals führen könnte. Eine Änderung der Blutgase kann Ursache eingeschränkter kognitiver Fähigkeiten sein. Van der Post beschreibt eine Zunahme der Reaktionszeiten bei Hypoxämie. Noble, Jones und Davis untersuchten ebenfalls die kognitive Leistung unter moderater Hypoxämie und berichten von einer Abnahme psychomotorischer Fähigkeiten, einer Steigerung der Reaktionszeit und einer insgesamt eingeschränkten kognitiven Leistungsfähigkeit. Fothergill untersuchte den Effekt eines erhöhten CO2-Partialdruckes auf das Nervensystem und bewies eine Abnahme der Geschwindigkeit und der Genauigkeit beim Lösen von psychomotorischen Aufgaben. Es wäre denkbar, dass die gezeigten Effekte das chirurgische Ergebnis beeinflussen könnten. Von klinischem Interesse ist auch der in der vorliegenden Studie beschriebene Unterschied in Komfortabilität der Masken.
Das Ziel sollte sein, ein weitgehend störungsfreies Arbeitsfeld zu schaffen, um ein möglichst optimales chirurgisches Ergebnis zu erreichen. Diese Studie soll Hersteller von chirurgischen Operationsmasken aufrufen, neue Möglichkeiten zur Steigerung der Permeabilität insbesondere der Kohlendioxidpermeabilität ihrer Produkte zu finden. Dies sollte dazu führen, dass eine verminderte Akkumulation und Rückatmung von Kohlendioxid bei medizinischem Fachpersonal gewährleistet und deren subjektiver Komfort beim Verwenden der Produkte gesteigert wird. Weiterhin sollte eine kritische Diskussion über den Einsatzbereich der OP-Masken angeregt werden, um unnötig lange Tragezeiten zu vermeiden.“
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) kontaktierte Ulrike Butz, heute als Unfallchirurgin tätig, und diese sagte:
„Man kann aus der Arbeit keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen ableiten. Das wäre unseriös.“ Laut dpa verwies Butz „auf das Ergebnis der Doktorarbeit, nach dem sie schon damals weitere Studien auf diesem Gebiet forderte, um die Auswirkungen von OP-Masken auf den menschlichen Körper zu erforschen. ‚Mir geht es darum, dass man diese wissenschaftlichen Daten nicht in falsche Zusammenhänge setzt‘, so Butz“ (6, 7).
Und vor allem ging es ihr wohl darum, nicht in das Säurefass öffentlicher und medialer Auflösung zu geraten.
Impfung
Seiner Analyse und Stellungnahme zur Frage „Impfen oder nicht impfen?“ schickt Hockertz einen kurzen historische Abriss voraus, um sich sodann der Funktionsweise des Impfens, dem langwierigen Prozess von der Entwicklung bis zur Zulassung und schließlich der „Corona-Impfung“ zuzuwenden:
„So wird also flugs Neuland beschritten. Etwas bis dato nicht Dagewesenes muss entwickelt und auf eine völlig neue und bislang erfolglose Impfstrategie umgeschwenkt werden.“
Um die Erläuterung der Wirkweise eindrücklicher und allgemein verständlicher zu vermitteln, diskutiert Hockertz mit Assoziationen zu einem Spionagethriller, dann die Frage „Eingriff in unser Genom?“ und kommt zu dem Schluss:
„Dies bedeutet also ganz klar eine gentechnologische Veränderung des Menschen. Unser Ablesesystem für unser genetisches Material soll nun fremdes Virusmaterial ablesen.“
Und was „Bond, James Bond“ betrifft: Denkt man an „Agent 007“, denkt man auch an seine Widersacher: Einer der ärgsten war ja „Dr. No“. Wer könnte das sein? Man hätte da so die eine oder andere Idee …
Im bereits erwähnten Video-Interview des Kopp-Verlages gibt es in Teil 3 ein bemerkenswertes Statement von Hockertz:
„Also freundlich ausgedrückt begehen die Impfärzte jeden Tag Kunstfehler. Da ich bei einem ärztlichen Kunstfehler allerdings keinen Vorsatz unterstelle, handelt es sich hier nach meinem Dafürhalten um vorsätzliche Körperverletzung, eventuell mit Todesfolge.“
Er führt aus, dass er sich an seinem Wohnort Freiburg nach dem Prozedere erkundigt habe: Werden die dortigen Seniorenheimbewohner vor der Impfung bezüglich einer Corona-Infektion getestet? Als Antwort erhielt er, dies sei „technisch nicht möglich“.
Hockertz:
„Das allein ist schon eine Frechheit. Natürlich ist das technisch möglich. (…) Das steht schon im ersten Kapitel des immunologischen Lehrbuches zu Impfungen, dass ich nie und nimmer in eine Pandemie hineinimpfen darf. Das ist handwerklich abgrundtief, was dort passiert. Was passiert denn? Wenn das Immunsystem schon gegen den Erreger arbeitet und ich jetzt obendrauf sozusagen einen weiteren Input gebe, eine weitere Verstärkung gebe, dann führt dies (…) zu einer Überreaktion des Immunsystems. Da gibt es dann die Begriffe wie Zytokinsturm oder autoimmune Phänomene (…), und genau das sehen wir.
(…)
Ja, in dem Katalog der Anamnese steht drin, dass die Herrschaften gefragt werden sollen: ‚Haben Sie zur Zeit Corona?‘ (…) Noch vor einigen Wochen hat uns die Regierung erklärt, dass es ja ganz viele — deshalb ja auch die Maske — symptomlos Erkrankte gibt. Wie soll denn ein symptomlos erkrankter Mensch sagen, dass er krank ist? Er hat ja keine Symptome! Also muss ich ihn testen. Denn er kann diese Frage, niemand kann diese Frage — wenn wir denn dem Narrativ der Regierung glauben — in irgendeiner Weise wahrheitsgetreu beantworten. Denn nach Auskunft der Regierung können Sie und ich, die weder Fieber haben noch Husten, noch Halsschmerzen, noch irgendetwas anderes, Corona-positiv sein — deshalb müssen wir ja mit einer Maske herumrennen.“
Angst
„Die Angst vor dem Tod ist eines der letzten Tabus in unserer Gesellschaft“, schreibt Hockertz. Aber als solches kann auch generell das Thema Angst bezeichnet werden. Wie lautete doch vor „Corona“ eine weitverbreitete Redewendung: „Ich habe Respekt, aber keine Angst!“ Dabei sollte es umgekehrt sein: Habe Angst, aber keinen Respekt. Dieser bedeutet Ehrfurcht, Bewunderung, Ergebenheit — kaum die angemessene Einstellung, um eine gefährliche Situation zu meistern.
„Angst ist ein überlebenswichtiger Mechanismus und der Mandelkern hilft uns, indem wir Situationen, Menschen oder Objekten aus dem Weg gehen, die uns in Gefahr bringen“, sagte 2010 Neuropsychologe Justin Feinstein von der Universität Iowa, der um das Jahr 2010 eine 44-jährige Frau, genannt S. M., untersuchte, die unter dem Urbach-Wiethe-Syndrom litt, eine sehr seltene Erkrankung, bei der es zu einer selektiven Verkalkung von Gefäßen innerhalb des Mandelkerns kommt. Dieses wissenschaftlich als Amygdala bezeichnete Kerngebiet des Gehirns, zweifach vorhanden und in den Schläfenlappen sitzend, hat sich in Tierexperimenten als Sitz der Furcht herausgestellt und spielt eine tragende Rolle bei der Erkennung und Analyse möglicher Gefahren. Die Frau überstand in ihrem Leben zahlreiche hochgefährliche Situationen: So war die dreifache Mutter mehrere Male Opfer von Verbrechen. Sie wurde mit Schusswaffe und Messer bedroht und in einem Fall häuslicher Gewalt beinahe getötet. Dass ihr Leben in Gefahr war, spiegelte sich laut den Wissenschaftlern in diesen Situationen in ihrem Verhalten nicht wider.
„Weil ihr Mandelkern nicht arbeitet, kann sie Gefahren weder erkennen noch meiden. Es ist erstaunlich, dass sie noch lebt“, so Feinstein (8).
Exkurs: Update Feinstein — CO2 und die Steigerung der Angst vor Erstickung
Drei Jahre später übrigens revidierte Justin Feinstein seine Einschätzung, dass Menschen mit dem Urbach-Wiethe-Syndrom keine Furcht verspüren können. Mit Forschergruppen der Universität Iowa, zwei weiteren US-Instituten sowie Forschern des Bonner Universitätsklinikums gelang es ihm zu belegen, dass auch jene Menschen, deren beide Amygdalae nicht funktionsfähig sind, in bestimmten Situationen eine Angstreaktion zeigen.
Interessant gerade in Bezug auf die momentane Lage: Dies erreichte er, indem er der genannten S. M., zwei weiteren Urbach-Wiethe-Patienten sowie zwölf gesunden Kontrollteilnehmern Masken aufsetzte und sie kohlendioxidreiches Gas einatmen ließ. Zitat:
„Bei hohen Konzentrationen von Kohlenstoffdioxid steigt der Säuregehalt im Blut. Ein gesunder Mandelkern erkennt dies als Zeichen einer drohenden Erstickung und löst rasch ein Angstgefühl bis hin zur Panik aus. Die Forscher vermuteten daher, dass diese Angstreaktion bei Menschen mit geschädigtem Mandelkern ausbleiben würde. Zu ihrer Überraschung stellten sie jedoch fest, dass die Probanden mit der Hirnschädigung sofort Angst verspürten, nachdem sie das 35-prozentige CO2-Gas eingeatmet hatten. Sie gerieten sogar stärker in Panik als die Testpersonen aus der gesunden Kontrollgruppe. Alle drei vermeintlich Furchtlosen gaben hinterher an, Angst vor dem Ersticken gehabt zu haben, als sie das Gas einatmeten. Für S. M. war es das erste Mal seit ihrer Kindheit, dass sie Angst verspürt hätte, berichten die Forscher“ (9, 10, 11).
Klitschko und die Angst
Wie überlebensnotwendig die Angst und wie pathologisch ihr Fehlen sind, zeigen Justin Feinsteins Schilderungen überzeugend. Aber wie funktioniert der richtige Umgang mit Angst? Was ist das rechte Maß? Man sollte jemanden anhören, der es gewohnt ist oder zumindest war, mit riskanten Situationen umzugehen. Fragen wir also den Ex-Boxweltmeister im Schwergewicht Wladimir Klitschko, genannt Dr. Steelhammer. Der Doktorgrad bezieht sich auf seine Promotion in Sportwissenschaft — er hatte zudem noch Philosophie studiert —, das Thema seiner Dissertation lautet „Pädagogische Kontrolle im Sport“.
Und „Stahlhammer“ verweist auf die Wucht von 700 Kilogramm, mit der Klitschkos rechte Schlaghand den Gegner traf; ähnliche Kräfte wirken auch bei einem Auto-Frontal-Crash mit 45 Kilometer pro Stunde oder beim Zusammenprall mit einem ausgewachsenen Bullen. Für Durchschnittsbürger könnte ein Klitschko-Treffer mit schweren gesundheitlichen Schäden, schlimmstenfalls sogar tödlich enden. Und eben dieser Durchschnittsbürger denkt womöglich über Klitschko: So einer kennt keine Angst, der hat höchstens — und das auch nur ganz, ganz selten — ein bisschen Respekt! Nun, die Wirklichkeit ist eine ganz andere, denn Klitschko offenbart eine Wahrnehmung von Angst und dem differenzierten Umgang damit, der resistenter und gefeiter gegen Panikszenarien macht als bei Personen, die das Thema stets gemieden haben wie offensichtlich die absolute Mehrheit der „Respektvollen“:
„Boxen kann sehr wehtun und sehr gefährlich sein. Aber wissen Sie, Angst hilft Ihnen auch im Boxring. (…) Angst ist ein Geschenk der Natur. Sie gehört zu unserem Leben, sie kann unangenehm, manchmal schrecklich sein, einen aber auch vor einem Verhängnis retten. Denn Angst ist die Alarmanlage in unserem Körper. Sie macht uns aufmerksam, sie sorgt dafür, dass wir wach bleiben, um im Leben bestehen, um überhaupt überleben zu können. Darum geht es auch beim Boxen. (…) Angst ist doch ein Ausdruck, den du nicht immer verstehen kannst. Da gibt es so viele verschiedene Facetten, die oftmals nur schwer nachzuvollziehen sind. Angst kann für Furcht, Sorge, Beklemmungen, Panik, Phobie stehen. Sie kann dich vorsichtig machen, aber auch blind. Ich vergleiche Angst immer mit dem Gift einer Kobra. Wenn du eine zu große Dosis davon bekommst, bist du tot. Eine richtig dosierte Menge kann einen Menschen aber auch heilen, einen Kranken gesund machen. Die Schlange ist ein Sinnbild dafür, sie kann dich umbringen, aber auch zum Leben erwecken. Es ist immer die Frage, wie du mit dem Gift umgehst. Genauso ist es mit der Angst“ (12).
Epilog
Stefan Hockertz‘ Buch durchzieht — trotz aller Widernisse — ein Geist des Konstruktiven. Er spricht über therapeutische Ansätze jenseits der Impfungen, gibt Ratschläge zur Angstbewältigung sowie zum Fördern der psychischen und physischen Widerstandskraft. Und er formuliert das Fünf-Punkte-Programm STARK, denn Hockertz wünscht sich und natürlich vor allem den Kindern und Jugendlichen, dass die „Generation Maske“ zur „Generation Stark“ wird. Hierbei steht „S“ für Solidarität und Sicherheit, „T“ für Therapie und Medikation, „A“ für Angstbewältigung, „R“ für Resilienz und Robustheit und „K“ für Kompetenz und Mündigkeit.
„Wir sind die Blumen im Abfalleimer. (…) Wir sind die Zukunft — eure Zukunft!“, heißt es im Sex-Pistols-Lied „God save the Queen“, der Mutter aller Punksongs. Liest man das Buch von Stefan Hockertz, studiert man weitere Quellen, scheint das Bild der weggeworfenen Blumen in Zusammenhang mit der Zukunft von Kindern und Jugendlichen ein durchaus passendes zu sein. Hoffen wir also auf einen positiven Bildersturm und eine Wendung zu Schönerem und Besserem. Wenn sie eintritt, ist dies auch das Verdienst von Stefan Hockertz, der ein großartiges Buch geschrieben hat.
Nummer gegen Kummer
Die „Nummer gegen Kummer“ bietet eine niedrigschwellige anonyme Beratung am Elterntelefon und am Kinder- und Jugendtelefon sowie eine E-Mail-Beratung für Kinder und Jugendliche an. Um dem steigenden Bedarf schnell zu begegnen, hat die „Nummer gegen Kummer“ kurzfristig ihre Beratungszeiten durch längere Erreichbarkeit am Telefon und in der Online-Beratung erweitert. Ab sofort ist das Kinder- und Jugendtelefon unter der Nummer 116 111 von Montag bis Samstag wie bisher von 14 bis 20 Uhr und ab sofort zusätzlich Montag, Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr erreichbar. Das Elterntelefon berät unter der Nummer 0800 111 0 550 wie bisher von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und zusätzlich am Dienstag und Donnerstag von 17 bis 19 Uhr. Die Online-Beratung steht Kindern und Jugendlichen im Chat am Mittwoch und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr und zusätzlich am Dienstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr zur Verfügung. Die E-Mail-Beratung ist rund um die Uhr erreichbar.
Zu den Quellenangaben bitte auf den Originalpost gehen:
„Corona bringt nichts Neues, Corona deckt nur auf“
Prof. Dr. Stefan Hockertz in „Freiheit in der Krise“
„Eine Gesellschaft in Angst und Panik, haltlos und auf der Suche nach Schuldigen, seien es nun die alten Menschen oder Kinder und Jugendliche. Die Menschen ergreift eine bösartige Stimmung, die beendet werden muss. Eine Stimmung, die von öffentlichen Stellen und den Medien bis heute verbreitet wird und als Alarmismus wahrgenommen wird. Die autoritären, rechthaberischen und maßlosen Verbote der letzten Monate sind nicht nur unerträglich, sondern die schwer traumatisierte Bevölkerung wird die Folgen des sehr viel länger andauernden Teils der Abarbeitung der Krise deutlich schwerer bewältigen als die aktuelle Krise selbst.“
Das Coffee Table Book zur größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Großformatiger Bildband mit über 190 Bildern und 48 persönlichen Statements auf 352 Seiten. Fotografiert von Alexander Heil.
Großformatige Porträts von 48 Menschen die andere Ansichten in dieser Krise haben. Menschen, die Kritik üben und informieren. Neben Medizinern und Wissenschaftlern kommen auch Juristen, Journalisten und weitere Fachleute in sehr persönlichen Statements zu Wort. Hinzu kommen Bilder, die das Geschehen hinter den Kulissen bei Dreharbeiten, Meetings und Demonstrationen dokumentieren.
Mit einem Vorwort von Dr. Wolfgang Wodarg.
Porträts und Statements u.a. von: Prof. Martin Haditsch Prof. Stefan Hockertz Prof. Max Otte Boris Reitschuster Dr. Hans-Georg Maaßen Gunnar Kaiser Prof. Klaus-Dieter Püschel Prof. Stefan Homburg Dr. Daniele Ganser Vera Lengsfeld u.v.m.